Kinostart: 01.12.2022 |
Die Wiener Abiturientin Yesmin, deren kurdische Familie aus dem Irak stammt, und ihre zwei besten Freundinnen – Bella, die sich als „Halb-Jugo“ bezeichnet, und die Österreicherin Nati – sorgen mit ihrer sexy Kopftuch-Version des R.E.M.-Songs „Losing My Religion“ in den sozialen Medien für Furore, doch während Bella und Nati den Ruhm genießen und ausgerechnet mit jungen konservativen kurdischen Männern anbändeln, stürzen die Kontroversen, die das Video auch in ihrer eigenen Familie hervorruft, Yesmin, die als einzige in dem Trio tatsächlich Kopftuch trägt, in eine Identitätskrise und die Suche nach Selbstermächtigung…
Kritik:
Regisseurin Kurdwin Ayub erhielt für „Sonne“ auf der Berlinale zurecht einen Preis für den Besten Erstlingsfilm, denn dieses Generation-Z-Drama, in dem die 1990 im Irak geborenen Filmemacherin viel von ihrer eigenen Lebensgeschichte verarbeitet hat, besticht durch eine einzigartig authentische Intimität, die wirkt als sei hier überhaupt nichts inszeniert, sondern mit versteckter Kamera das Teenager-Leben selbst mit all seinem Tempo und seiner vielstimmigen Widersprüchlichkeit mitgefilmt, und dabei integriert sie alle Erscheinungsformen des heutigen Social-Media-Lebens genauso selbstverständlich wie es für die dargestellte Multi-Kulti-Jugend (nicht nur in Österreich) ohnehin normal ist und wie es in dieser Leichtigkeit wahrscheinlich nur jemand behrrscht, der selbst als Millennial schon im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist.
Originaltitel: Sonne
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