Kinostart: 13.10.2022 |
In den 80er Jahren in einem Dorf an der syrisch-türkischen Grenze darf der kleine kurdische Junge Sero bei seinen jüdischen Nachbarn immer die Sabbat-Kerzen entzünden und beobachtet die zarte Annäherung seines Lieblings-Onkels Aram mit der Jüdin Hannah, doch als aus dem fernen Damaskus ein neuer Lehrer und glühender Anhänger des „Führers“ Assad ins Dorf kommt und die Kinder mit panarabischer Propaganda gegen Kurden und Juden infiltriert, erfährt Sero bald ganz konkret, wie Hass und Abgrenzung seine kleine Welt bedrohen und nichts als Tod und Leid mit sich bringen…
Kritik:
„Wann hat das alles ein Ende?!“ ruft eine Frau im Laufe des Films aus und markiert damit den ganzen Wahnsinn, in dem Syrien und der ganze Nahe Osten seit Jahrzehnten immer mehr versinkt und den der in der Schweiz lebende kurdische Regisseur Mano Khalil auf herzzerreißende Weise aus der Sicht eines kleinen kurdischen Jungen, seiner Familie und ihrer jüdischen Nachbarn schildert – doch was diesen Film wirklich bewegend macht, ist der Umstand, dass Khalil diesen Wahnsinn nicht gewinnen lässt, sondern voller Lebensbejahung und mit einem trockenen Witz gegenüber den lächerlichen Absurditäten eines autokratischen Systems zeigt, dass Menschen sich auch ändern und trotz widrigster Bedingungen einen unzerstörbaren Optimismus und Willen zum friedlichen Zusammenleben bewahren können und deshalb auch immer in der Lage sind, Mut, Widerspruch, Hilfsbereitschaft und vor allem Liebe zu zeigen.
Originaltitel: Nachbarn
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