Kinostart: 29.09.2022 |
Der freie Journalist Juan Romero stößt bei seinen Recherchen auf eklatante Ungereimtheiten in den Artikeln seines gefeierten und vielfach ausgezeichneten Kollegen Lars Bogenius, doch als er seine Zweifel in der Redaktion des angesehenen Nachrichtenmagazins „Chronik“ vorträgt, gefährdet er damit nur seine Existenz und seine Ehe, denn die von Machtspielchen durchzogene Chefetage hat ganz auf ihren auflagensteigernden Star Bogenius gesetzt…
Kritik:
Michael „Bully“ Herbigs Adaption der „Spiegel-Affäre“ um die Aufdeckung des Betrügers Claas Relotius durch seinen Kollegen Juan Moreno (nach dessem Buch „Tausend Zeilen Lüge – Das System Relotius und der deutsche Journalismus“) wirkt so, als hätte Bully bei dem Versuch, den Zuschauer mit einem hakenschlagenden Genre-Mix (samt direkten Publikums-Ansprachen der Hauptfiguren) ähnlich an der Nase herumzuführen wie es Relotius mit Lesern und Chef-Redakteuren tat, ständig über neue Einfälle in die Hände geklatscht und es dann dem Cutter Alexander Dittner überlassen, aus diesem Sammelsurium einen Film zu basteln, so dass am Ende eben nicht mehr als ein bißchen von allem herausgekommen ist: ein Thriller, der nicht richtig spannend ist, eine Komödie, die nicht richtig lustig ist und eine Mediensatire, die nicht richtig bissig ist – und dass dieses mediokre Potpourri trotzdem nicht komplett langweilig ist, das liegt allein an der Riege toller Schauspieler, die hier ihr Können zeigen.
Originaltitel: Tausend Zeilen
Mehr Infos zum Film:
Google